Körpersprache

Der Körper ist unser erstes Kommunikationsmittel. Der erste Eindruck, den wir hinterlassen, ist immer mit unserem Auftreten verbunden. Hierbei spielen die Faktoren der Gangart, der Körperhaltung, der Kleider sowie der Mimik und der Gestik eine Rolle. Wenn wir also auf jemanden Neues zugehen, ist es immer unser Körper, der der Person die ersten Informationen über uns liefert. Die gesamte darauffolgende sprachliche Kommunikation wird von diesem ersten Eindruck beeinflusst.

Um die ganze Kommunikation einmal in Zahlen zusammenzufassen - der Mensch kommuniziert zu:
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mit dem Körper
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mit der Stimme
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mit dem Inhalt

Ja, es sind wirklich nur sieben Prozent. Und jeder Mensch nimmt die Signale der Körpersprache wahr. Die meisten jedoch bloss unbewusst. Im Laufe der Evolution massen wir dieser Fähigkeit, der Einschätzung unseres Gegenübers anhand der Körpersprache, immer weniger Wichtigkeit zu. Aus diesem Grund tun wir dies heute fast nur noch unbewusst. Die Frage bleibt jedoch, wieso reagiert unser Körper eigentlich trotzdem immer noch wie in der Urzeit? Das hängt mit dem Urhirn zusammen, welches das limbische System steuert. Dieses besitzen wir heute noch und da sind auch die Urinstinkte abgespeichert. Dieser Hirnbereich ist nicht vernunftgesteuert, was auch das unvernünftige Verhalten erklärt, wenn das Urhirn Überhand nimmt.

Und wo ist jetzt die Verbindung der Körpersprache zur Psyche?

Die Körpersprache ist direkt an die Psyche gekoppelt.

Unser Körper passt sich immer unserer Stimmungslage an. Wenn wir glücklich, zufrieden und voller Freude sind, laufen wir leicht, mit erhobenem Kopf und einem Lächeln durch die Welt. Andererseits laufen wir mit gesenktem Kopf und trägem Schritt, wenn wir traurig oder bedrückt sind. Schauen Sie mal nach einem Spiel auf die Körpersprache der Spieler. Sie werden jedes Mal erkennen, welche Mannschaft gewonnen und welche verloren hat. Die Körpersprache ist also direkt an die Psyche gekoppelt.

Nun ist es aber auch so, dass die Psyche an die Körpersprache gekoppelt ist. Wenn Sie also den ganzen Tag mit gesenktem Kopf herumlaufen, was denken Sie, was Sie Ihrer Psyche für eine Stimmungslage vermitteln?

Begeben Sie sich aber in eine selbstbewusste Haltung und gehen aufrecht, geben Sie der Psyche die Information „Ich bin selbstbewusst.“ Die Psyche wird diese Information an das limbische System weiterleiten, und dieses schüttet die Hormone aus, welche für Zuversicht, Freude und Selbstbewusstsein verantwortlich sind. Wie Sie sehen, sind Sie nicht Opfer Ihrer Psyche, sondern Gestalter. Sie haben es also immer selbst in der Hand, wie Sie auftreten möchten.

Als Handballprofi wendete ich die Körpersprache bewusst an. Die Gegner nahmen dies, zumindest unbewusst, wahr. Und wer hat schon gerne einen Gegner vor sich, der siegessicher wirkt? Besonders als Penaltyschütze habe ich mir die Körpersprache sehr zu Nutzen gemacht. Es kommt extrem darauf an, wie man sich zum Penaltypunkt bewegt und welche Zeichen man dadurch dem Torhüter vermittelt: Sicherheit und Schlitzohrigkeit oder Angst und Zweifel?

Hier stellt man vielleicht auch den Zusammenhang mit den Glaubenssätzen fest. Je nachdem, wie Sie von sich selbst denken, wird sich dies auch in Ihrer Körpersprache widerspiegeln. Darum ist es nicht nur wichtig Glaubensätze zu verändern, sondern sich auch eine Körpersprache anzueignen, welche zu diesen Gedanken passt. Damit erzielt man eine doppelte Wirkung. Oder anders gesagt; anstatt einen Espresso trinken Sie einen Doppelten.